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Ausgefallen musste es sein und cool klingen. Mein erstes Auto sollte ein Bertone Coupé werden. Es wurde ein Alfasud Sprint. Als 17-jähriger war ich ungeduldig und kaufte das erste Auto, dass ich besichtigte. Ich fand es wirklich nicht schön, aber es trug das Alfa Romeo Logo.

Soviel zum Thema Strahlkraft einer Marke. Verliebt habe ich mich in den Motor des Suds. Die Scheese war schon beim Kauf verrostet, das Getriebe störrisch und alles andere als hübsch. Dafür war der Klang aber wirklich gut und dann gab es darin diesen Motor, der für alles entschädigte. 95 PS klingt nicht mal dreistellig, aber wie die Maschine zu Werke geht, davon sollte ich nicht mehr loskommen. Zwei Jahrzehnte später musste es wieder ein Alfasud Sprint sein – denn ich hatte in den Jahren kein Auto besessen, das mir mehr Spaß gemacht hatte, als damals mein erstes Auto.

Woran das lag? An der Mechanik. Zwei Doppelvergaser saßen auf dem 4-Zylinder-Boxer-Motor mit extrem kurzen Ansaugkanälen. Jede Gaspedalbewegung öffnete oder schloß via eines Bowdenzugs die 4 Drosselklappen, die wiederum mechanisch gekoppelt waren. Drei Gasstöße innerhalb einer Sekunde? Kein Problem, dann sprang der Wagen dreimal in dieser Sekunde (nicht zum Nachahmen empfohlen, aber ein Beleg für das direkte Ansprechverhalten des Motors).

Und dann kamen elektronische Motorsteuergeräte und der Tempomat. Das ging am einfachsten, indem man einen elektrischen Stellmotor an die Drosselklappe hing. Damit baute man eine Verzögerung von mindestens einer Zehntelsekunde ein. Jeder, der mal Computerspiele gespielt hat (Renn-Simulatoren), weiß wie ätzend es sich anfühlt, wenn die Steuerimpulse nicht zeitgleich umgesetzt werden (meistens, weil Computer mit 4.86 oder Pentium Chip damals noch zu langsam waren).

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